Meine Story: Für mich sind meine kleinen Erfolge ein grosser Erfolg

Als Kind wollte sie Visagistin werden. Heute macht Julia eine Ausbildung zur Justizfachwirtin und möchte danach bei der Staatsanwaltschaft arbeiten. Auch den Job eines Profilers findet sie spannend.

 

Julia, wie bist du zu dem Beruf der Justizfachwirtin gekommen?

Ich war auf der Realschule und habe zwei Praktika absolviert – als Drogistin in einem Drogeriemarkt und als Tiermedizinische Fachangestellte beim Tierarzt. Zwar hat mir beides gefallen, aber ich habe ich mich dann nach meinem Realschulabschluss doch für eine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte bei einem Rechtsanwalt entschlossen. Dort habe ich die dreijährige Ausbildung absolviert und abgeschlossen. Ich habe mich im letzten Jahr der Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten für den Test beim Bayerischen Landespersonalausschusses (LPA) beworben und ihn auch erfolgreich bestanden, sodass ich letztendlich zu einem Gespräch beim Amtsgericht eingeladen wurde.

Warum hast du dich für eine Ausbildung zur Justizfachwirtin entschieden?

Während ich die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten machte, war ich nicht so zufrieden mit diesem Beruf. Ich wollte einfach eine größere Herausforderung und war wahrscheinlich auch etwas unterfordert – ich wollte aber in dieser Berufsrichtung bleiben. Da ich ja beim Anwalt lernte, hatte ich auch viel mit den Gerichten und Staatsanwaltschaften zu tun. Das hat mein Interesse geweckt, vor allem die Strafprozesse.

Was war dein Berufswunsch als Kind?

Als Kind wollte ich Visagistin werden. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, meine Mama oder meine Freundinnen zu schminken.

Was sind heute deine Aufgaben?

Meine Aufgaben in der Geschäftsstelle des Gerichts sind unter anderem das Protokollführen in Gerichtsverhandlungen, ich erstelle Kostenrechnungen, bin Ansprechpartner für Bürger, nehme Prozessanträge entgegen und bearbeite diese auch. Ich bin für die Aktenverwaltung, Fristenberechnung und den Schriftverkehr zuständig und unterstütze Richter, Staatsanwälte und Rechtspfleger. Wir werden in der Ausbildung in sehr vielen unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt.

Was ist cool an deiner Ausbildung?

Zum Beispiel habe ich dadurch einen zukunftssicheren Arbeitsplatz – nach meiner Ausbildung und in der Regel nach zwei Jahren Probezeit würde ich zur „Beamtin auf Lebenszeit“ ernannt. Außerdem ist die Ausbildung fundiert und praxisorientiert, ich kann auch viel rechtliches Fachwissen im privaten Bereich anwenden. Die flexible Arbeitszeit, also die Gleitzeit, ist auch ein großes Plus für mich. So kann ich auch mal private Termine am Vormittag wahrnehmen.

Was sind die größten Herausforderungen für dich?

Zum Beispiel Protokoll führen in einer großen Verhandlung. Eine Herausforderung für mich ist auch, dass ich nicht weiß, in welche Abteilung ich nach meiner Ausbildung komme. Gespannt bin ich auch auf die neuen Kollegen.

Welcher Bereich hat dir bis jetzt am besten gefallen und warum?

Am besten hat mir die Abteilung für Familiensachen gefallen. In dieser Abteilung hat man sehr viel Kontakt mit Menschen. Sie ist auch sehr abwechslungsreich und fordernd, weil ich nicht nur mit dem Thema Scheidung zu tun habe, sondern auch mit dem Thema Adoption, Gewaltschutz und Kindschaftssachen.

Was war dein größter Erfolg in der Ausbildung?

Für mich sind meine kleinen Erfolge ein großer Erfolg – wie das Bestehen der jeweiligen Lehrgänge der Ausbildungsabschnitte.

Würdest du dich wieder für diesen Beruf entscheiden?

Ich würde mich jederzeit wieder für diesen Beruf entscheiden, da dieser Beruf genau das ist was ich wollte. Der Beruf ist zukunftssicher und auch für die spätere Familienplanung als Frau optimal. Ich kann jederzeit wieder anfangen zu arbeiten nach der Elternzeit. Man kann sich als Familienmensch daher nichts Besseres vorstellen. Und mir macht das Arbeiten mit dem Gesetz sehr viel Spaß, und die freie Arbeitseinteilung finde ich auch gut.

 

Blitzfragen

Mit welchem Job würdest du für einen Tag tauschen und warum?

Ich finde den Beruf als Profiler, wie man ihn in US-Fernsehshows immer sieht, sehr interessant. Ich würde mich gerne mal mit der Denkweise der Straftäter auseinandersetzen, und Psychologie interessiert mich auch.

Was hast du nach dem Abschluss der Ausbildung vor?

Ich hoffe, dass ich an mein Wunschgericht versetzt werde. Mein Plan ist es, mit meiner besten Freundin, die derzeit an der Uni studiert, zusammen zu ziehen und eine WG zu gründen.

Und wo siehst du dich in fünf Jahren?

Hoffentlich arbeite ich dann bei der Staatsanwaltschaft. Oder in der Strafabteilung.

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